MORBVS MAXIMVS MMXXII

Festival der morbiden Künste

Vor 25 Jahren wuchs aus dem Wild-East-Spirit der anarchischen Wendezeit im Herzen Bischofswerdas ein Festival, das wider Erwarten lange Bestand haben sollte, da es sich thematisch stoisch und konsequent den stets präsent bleibenden Schatten-Seiten des menschlichen Daseins zuwandte – den Seiten, deren Nichtbeachtung seit jeher das Übel der Welt speist: Die MORBIDEN FESTSPIELE trachteten seither stets danach, offen damit zu spielen – und im musikalischen und ästhetischen Grenzbereich Kraft zum Umgang damit zu generieren. Über weite Strecken standen Genres wie Grindcore, Death und Black Metal Pate dafür, aber die digitale Welt mit ihren virtuellen Abgründen und der rasende Wachstumswahn in eine alles negierende globale Dekadenz sorgten alsbald für ein breiteres Spektrum an Reflexionsmöglichkeiten: Final ufert dies in ein nicht enden wollendes Krisenszenario epischen Ausmaßes, das eindringlicher verlangt, sich ihm auch künstlerisch zu stellen.

2015 mutierten die MORBIDEN FESTSPIELE deshalb zum MORBVS MAXIMVS, einem Festival, das sich der Realität einer immer morbideren Gesellschaftsvision künstlerisch stellt und diese ganz im Sinne seiner Wurzeln ästhetisch konterkariert. Nach zwei Jahren Corona-Zäsur und im Angesicht der unruhigen Zeiten, die angebrochen sind, erwacht das MORBVS MAXIMVS im Jahr 2022 zu neuem Leben.  Dabei ist ganz klar: Die alten Metal-Klischees zu pflegen, ist in der momentan erlebbaren Beliebigkeit lange kein Ansatz mehr: „Moshpit“, „Wall Of Death“ und „Blastbeat“ sind 2022 anerkannte Adoleszenz-Szenarien einer vollends angepassten Mittelschicht. Hingegen stehen die physische und psychische Erfahrbarkeit von Sound, Licht und Raum im Grenzbereich abseits des Gitarrenverstärkers nebst Rockstarpose im Zentrum von MORBVS MAXIMVS MMXXII.

 

Fünf Bands und Kollektive, die sich aus vollkommen unterschiedlichen Richtungen dem Endzeit-Morbiden nähern, treffen in den legendären Mauern des EASTCLUBs aufeinander, präsentiert im passenden visuellen Rahmen:

Während das Programm nur bedingt noch Brücken in die Vergangenheit der Morbiden Festspiele schlägt, sind es genau Formationen wie AUTARKH (Tilburg/ Holland), die selbst einer zeitgemäßen Auffassung von akustischer Dekonstruktion um einige Schritte voraus sind und damit den Rahmen das Mach- und Hörbaren deutlich weiten. Hatte schon das der Band zugrunde liegende Projekt DODECAHEDRON mit seinem progressiv avantgardistischen Black Metal an den Grenzen der Wahrnehmung operiert, so werden hier mit dem vermehrten Zusatz synthetischer Mittel ungeglaubte Horizonte geschaffen. 

Das zum Festival als Sextett operierende Kollektiv um RADAR MEN FROM THE MOON (Eindhoven/ Holland) ist in seinen zwölf Jahren des Bestehens sehr schlecht in nur einer Schublade haftbar zu machen, geht doch hier der Anspruch allen Treibens voraus, sich von Album zu Album, von Auftritt zu Auftritt zu wandeln. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Gruppierung, die für gewöhnlich in den Kontexten Industrial Post Punk, Psych Rock oder auch Drone Techno hantiert, auf dem diesjährigen ROADBURN gleich in drei völlig verschiedenen Konstellationen erschien. 

Wiederum äußerst minimalistisch in der Wahl der Mittel schaffen die regulär zu dritt agierenden EREMIT (Osnabrück) ein maximales physisches Klangerleben: Ein Riff, ein Song und dreißig Minuten Vibration – EREMIT sind wahre Meister im Dehnen von Raum und Zeit mit schwerstem Metall und entheben die Bedeutung des Begriffs Doom im Metal deutlich dem traditionellen Kontext. 

Vollkommen im Kontrast dazu stehen MASSOLA (Ostrava/ Tschechien), die angesichts des Festivals zu dritt anreisen und ihre Verehrung für NAKED CITY und PAINKILLER in einer Raserei aus Fusion Jazz und Grindcore ausdrücken – speziell zum MORBVS MAXIMVS wird der Einsatz von Harshtronics  angekündigt, was dem Ganzen noch ein wesentlich intensiveres physisches Empfinden abverlangt. 

Bei dem im Bereich Industrial und Power Electronis arbeitenden Duo OPERANT (Berlin) gehören grenzüberschreitende elektronische Sound-Exkurse, die von Spannung und Obskurität geprägt sind, zum Tagesgeschäft: Das Projekt zeichnet sich durch hemmungsloses Experimentieren aus und wandelt sich nach Belieben, sowohl bei Auftritten als auch im Studio. Die Live-Shows von OPERANT kommen einer steten Kollision von Körpern mit Maschinen gleich, die mit gestischen Geräuschen, Elektrowerkzeugen, mikrofonierten Metallfragmenten, Synthesizern, Drum Computern und bis zur Surrealität verzerrtem Doppelgesang arrangiert werden. 

 

Morbvs Maximvs – das Festival der morbiden Künste findet am 3. Dezember 2022 im Eastclub Bischofswerda statt. Tickets gibt es überall, wo es auch sonst Eastclub-Tickets gibt und im Eastclub-Ticket-Online-Shop unter: https://www.tixforgigs.com/de-DE/Event/45136/morbvs-maximvs-mmxxii-east-club-bischofswerda zum Preis von 20 € zzgl. Gebühren.  

Der Eastclub befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof in Bischofswerda, der mit der Regionalbahn von Dresden, Görlitz und  Zittau gut getaktet erreichbar ist – im Bereich zwischen Dresden und Bautzen gibt es dafür spezielle Sondertarife der Länderbahn (Katzensprungticket für Hin- und Rückfahrt) darüber hinaus ist das Sachsenticket der Deutschen Bahn eine günstige Alternative. Auch Anreise mit dem Auto ist unproblematisch, Parkmöglichkeiten sind direkt gegenüber dem Club vorhanden. 

 

Weitere Infos unter: 

www.morbus-maximus.de

www.facebook.com/morbus.maximus.festival

www.instagram.com/morbvs_maximvs

 

Morbvs Maximvs ist eine Koproduktion von 
Eastclub Bischofswerda (www.east-club.de)
Steinhaus Bautzen (www.steinhaus-bautzen.de
Scheune Dresden (www.scheune.org)

… ermöglicht durch das Programm „Corona Kultur Erhalt“ der SAB Sachsen

… ermöglicht durch Mittel aus dem Programm „Neustart Kultur“ der Initiative Musik und der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.  

Datum & Uhrzeit
Samstag
3. Dezember 2022
19:00 Uhr bis 23:55 Uhr
Einlass: 18:00 Uhr
Ort

Eastclub Bischofswerda

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Neustädter Straße 6
Bischofswerda 01877
--Eastclub Bischofswerda--
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Verstanstalter

Eastclub Bischofswerda

--Eastclub Bischofswerda--