Dreschmeddelbeddel
Foyerkonzert OCTOMOOR vs. DETH DEELAZ
Octomoor (Thrash Metal/ Punk // Bautzen)
Neuer Finne! Was passt besser zum Thrash Metal alter Schule als ein frisches Konzept? Unsere Agenda offenbart da ein besonderes Foyer-Konzert:
Bautzens Szene an knackigen Hartwurst-Kollektiven ist recht überschaubar (geworden). Aber zwei der hiesigen Thrash Metal-Bands schicken sich entsprechend des eigentlichen Sinnes des Wortes „Konzert“ an, in einen Wettstreit miteinander zu treten und um die Gunst des Auditoriums zu kämpfen. Um sich aber dem denglisch-affinen Zeitgeist zu beugen, sei das Ganze als „Battle“ treffender zu titulieren, denn beide Kombos werden am selben Abend, einem eiskalten Winterdienstag, das Steinhaus g l e i c h z e i t i g bespielen und gegeneinander „fighten“. Wie das funktioniert und welche Rolle da das Publikum einnimmt, bleibt die spannende Frage, auf die ihr nur bei Anwesenheit eine Antwort erhaltet. Punkt. Eins sei verraten: Es wird sensationell!
Als Mitte der Nuller Jahre die Thrash Metal-Welle noch einmal so richtig hochschwappte und die Heiligen der Achtziger von einer Horde junger Wilder ikonisiert wurden, war nicht ganz abzusehen, wie fest sich der Thrash wieder in die Kultur des Heavy Metal einbrannte und sich anschickte, seinen Platz vehement zu halten. Dass sich aber klassischer Thrash Metal nach wie vor einer breiten Anhängerschaft erfreut, ist angesichts der Protagonisten dieser Szene kaum noch verwunderlich. Logischerweise formieren sich immer wieder junge Bands, die ihrerseits dem Thema neue Facetten einhauchen. So ist auch in Bautzen mit den hier zu beziffernden Akteuren eine kleine Szene am Werkeln, die ihrer Qualität wegen mehr Fokus verdient hat:
Die dem Haus bereits bestens vertrauten DETH DEELAZ, ihrerseits erfolgreich mit irgendwelchen Devotionalien des Todes (vermutlich mit Justin Bieber-Platten) handelnd, hängen inhaltlich fest in den Achtzigern und erweisen zumeist den US-amerikanischen Helden der Bay Area eine besondere Huldigung, ohne aber dem klassischen Klanggewand den eigenen Stempel schuldig zu bleiben.
Hingegen die zu dritt agierenden OCTOMOOR, die ihren ruppigen Thrash-Moloch auf einem Habitus aus Punkrock und Stinkefinger errichten, vermutet man eher in britischen Kellerklubs selbiger Epoche, als die robuste Vermählung von Punk und Thrash Metal diverse Blüten hervorbrachte. Warum auch immer man mit dem Band-Namen der Rauchbombe von Islay zu huldigen gedenkt, bleibt offen – aber egal, ob es die Liebe zur Kombination aus Aschenbecher und Hochprozenter ist oder nur der Wunsch, wieder in engen verqualmten Läden zu zocken, eins ist Fakt, der 27. Februar wird besonders.